Bericht: Dhoch3-Fortbildung „Fremdsprachen digital unterrichten - Mit Sinn, Freude und Verstand“
Bereits seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Frühjahr 2022 hatte das Referat für Germanistik, deutsche Sprache und Lektorenprogramm (S14) im DAAD verstärkt das Programm Dhoch3 unter ukrainischen Lehrenden beworben. Dhoch3 ist eine Moodle-basierte Lehr-Lern-Plattform, deren Inhalte von Professorinnen und Professoren an deutschen Hochschulen, gemeinsam mit internationalen Partnern, konzipiert und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das Programm eignet sich aufgrund seiner Online-Komponenten sehr gut dazu, ukrainische Dozentinnen und Dozenten, etwa durch die Bereitstellung von Fachliteratur und begleitenden didaktischen Konzepten, bei der Aufrechterhaltung ihres Unterrichts zu unterstützen.
Um die Wirkung von Dhoch3 optimal entfalten zu können, stellt der DAAD mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes umfassende Mittel für kontext- und zielgruppenspezifische Fortbildungen bereit. Nachdem bereits verschiedene Online-Formate rund um Dhoch3 für die Ukraine durchgeführt wurden, konnte nun der Wunsch nach einer Präsenzveranstaltung in geographischer Nähe zur Ukraine erfüllt werden. Die Durchführung in Präsenz gibt auch ukrainischen Lehrenden, die ihr Heimatland während des Krieges nicht dauerhaft verlassen haben, die Gelegenheit, sich vor Ort weiterzubilden und intensiv mit Kolleginnen, Kollegen und den Autorenteams auszutauschen. Für die Fortbildung hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Dhoch3 Modul 3 „Lehren und Lernen mit digitalen (Online-)Medien“ ausgewählt, welches an der LMU München angesiedelt ist.
Die Veranstaltung wurde am Freitagabend im Institut für Musik der Universität Rzeszów von Prof. Dr. Krzysztof Nycz, Prodekan des geisteswissenschaftlichen Kollegs der Universität Rzeszów feierlich eröffnet. In seinem anschließenden Grußwort dankte Dr. Stefan Buchholz, Programmkoordinator von Dhoch3, im Namen des DAAD unter anderem der Universität Rzeszów, die als Gastgeberin fungierte sowie den ukrainischen und polnischen Kolleginnen und Kollegen für die Bereitschaft, nach Rzeszów zu reisen und sich Zeit für die Fortbildung zu nehmen. Abgerundet wurde die Eröffnung durch eine Gesangsdarbietung des Ensembles Berehyni mit Volksliedern im weißen Gesang.
Insgesamt 25 ukrainische und polnische Dozierende nahmen an der ganztägigen Fortbildung teil, die am Samstag durch das Autorenteam der LMU durchgeführt wurde. Den fachlichen Einstieg machte Prof. Dr. Jörg Roche mit einem Impulsvortrag zum „Sinn und Unsinn digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht”. Im Anschluss sprach Isabel Hoffmann zur didaktisch sinnvollen Umsetzung von Medienformaten im Deutschunterricht, zu relevanten Neuerungen rund um Extended Reality (XR) und Künstliche Intelligenz (KI) sowie über einen niedrigschwelligen, praxisbezogenen Einstieg in diese Themen. In der abschließenden Gruppenarbeit konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus vier Themen auswählen und auf Basis der vorgestellten Tools exemplarische Unterrichtseinheiten konzipieren. Die durchweg positive Resonanz auf die Fortbildung unterstreicht das hohe Interesse am Thema der digitalen Mediennutzung im DaF Unterricht.
Der DAAD dankt Prof. Dr. Jörg Roche und Isabel Hoffmann von der LMU München für die Durchführung der Veranstaltung. Unseren Lektoren Daniel Gratkowski (Universität Rzeszów) und Nicolai Teufel (Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw) gilt ein ganz besonderer Dank für den hohen Einsatz bei der Vorbereitung und Organisation der Veranstaltung sowie auch für die beigesteuerten fachlichen Impulse. Der rege Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern rund um das Lehren und Lernen mit digitalen (Online-)Medien soll Ausgangspunkt für weitere Fortbildungen zu Dhoch3 für die Region sein. Wir wünschen uns für ukrainischen Kolleginnen und Kollegen ein baldiges Ende des Krieges, so dass der nun angestoßenen fachlichen und wissenschaftlichen Austausch zwischen Polen, der Ukraine und Deutschland beim nächsten Mal auf ukrainischem Boden intensiviert werden kann.