Fachspezifische Informationen
Medizinstudium in Deutschland
Ein Medizinstudium in Deutschland dauert ca. 6 Jahre und endet mit dem Staatsexamen. Da die Studienform so verschieden ist von der in der Ukraine, ist die Fortsetzung eines in der Ukraine begonnenen Medizinstudiums in Deutschland nicht ohne weiteres möglich. Das Studienfach Medizin wird zudem ausschließlich auf Deutsch angeboten.
Um ein Medizinstudium in Deutschland zu beginnen, müssen Sie die deutsche Sprache erlernen und überprüfen, ob Sie die entsprechende Hochschulzugangsberechtigung besitzen.
Bedenken Sie bitte auch, dass es sich hierbei um einen sehr kompetitiven Studiengang handelt und nicht garantiert werden kann, dass Sie eine Studienzulassung erhalten, auch wenn Sie alle notwendigen Kriterien erfüllen.
Einzelne Hochschulen bieten Masterstudiengänge im Fachbereich Medizin an. Dabei handelt es sich um forschungsbezogene Aufbaustudiengänge, die nicht primär auf die Tätigkeit als Arzt oder Ärztin in Deutschland vorbereiten. Somit können solche Studiengänge eine Alternative darstellen, wenn keine Tätigkeit als Arzt oder Ärztin, sondern beispielsweise eine Karriere im Forschungsbereich angestrebt wird.
Neben dem Medizinstudium gibt es ebenso das Studienfach “Gesundheitswissenschaft”, auch „Public Health“ genannt. Sie untersucht die Wechselwirkung zwischen Menschen und ihrer Umwelt, entwickelt Strategien zur Bewältigung von gesundheitlichen Problemen und befasst sich mit gesundheitsökonomischen Fragestellungen.
Studierende werden auf verschiedene Einsatzgebiete in der Gesundheitswirtschaft vorbereitet. Der Fachbereich umfasst Bachelor- und Masterstudiengänge im Gesundheitsmanagement, in der Gesundheitsökonomie oder Gesundheitspädagogik. Einige der Studiengänge setzen eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus. Das Studium vermittelt medizinische, gesundheits- und sozialwissenschaftliche Kenntnisse, aber auch fachbezogene Aspekte der Psychologie und Ökonomie.
Traditionell gab es in Deutschland zunächst keine Hochschulausbildung für Pflegekräfte im Bereich Krankenpflege, Altenpflege und Geburtshilfe, sondern die Ausbildung erfolgte ausschließlich an Fachschulen. Allerdings werden inzwischen in Deutschland Studiengänge im Bereich Pflege angeboten.
Dieses Angebot umfasst Studiengänge in den Bereichen Pflegemanagement, Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft. Deren jeweilige Schwerpunkte können Sie auf den Webseiten der Hochschulen einsehen, um einen für Sie passenden Studiengang zu finden.
Bitte erkundigen Sie sich immer direkt bei der deutschen Hochschule, ob Sie die Voraussetzungen für den gewünschten Studiengang erfüllen, bevor Sie sich bewerben.
Jura
Ein Jurastudium in Deutschland ist für internationale Studierende interessant, die sich mit dem deutschen Rechtssystem beschäftigen wollen. So werden sie nicht nur für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert: Ihre Expertise erhöht auch die Chancen, in anderen Ländern für internationale Kanzleien tätig zu werden. Und wer sich für Jura entscheidet, kann neben dem Gerichtssaal auch die Wirtschaft zu seinem Arbeitsplatz machen.
Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht – in den ersten Semestern beschäftigen sich Studierende vor allem mit den drei Hauptgebieten des deutschen Rechtssystems. Später wählen sie ein weiteres Fach hinzu, zum Beispiel Wirtschaftsrecht.
Die Regelstudienzeit für ein Jurastudium in Deutschland liegt bei acht bis zehn Semestern, viele Studierende planen jedoch mehr Zeit ein.
Zwischen der Ersten und Zweiten Juristischen Staatsprüfung absolvieren angehende Juristen ein zweijähriges Referendariat. Das ist eine Praxisphase mit fünf oder sechs verschiedenen Stationen etwa an einem Gericht, bei der Staatsanwaltschaft oder bei einer Behörde. Nur wer beide Staatsexamina bestanden hat, kann in Deutschland in einer Anwaltskanzlei, bei der Staatsanwaltschaft oder als Richter oder Richterin arbeiten.
Es gibt jedoch auch andere Wege: Mehr als vierzig Prozent der Juristen in Deutschland nehmen einen Job in der Wirtschaft an. Sie arbeiten als Justiziarin oder Justiziar oder als Syndikus, der als ständiger Rechtsbeistand eines Unternehmens fungiert, als Aktuarin oder Aktuar in der Versicherungsbranche oder auch als Lobbyist auf politischer Ebene.
Vor allem Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Fachhochschulen (HAW/FH), aber auch einige Universitäten, bieten rechtswissenschaftliche Studiengänge an, die mit dem Bachelor (LL.B) oder dem Master (LL.M) enden. Die meisten verbinden juristische und betriebswirtschaftliche Inhalte miteinander. Wirtschaftsjuristeninnen und -juristen sind in Deutschland bei Verbänden, Verwaltungen oder in der Unternehmensberatung sehr gefragt.
Wenn Sie bereits ein rechtswissenschaftliches Studium abgeschlossen haben und sich für die Feinheiten des deutschen Rechts interessieren, eignen sich Aufbaustudiengänge, die in zwei Semestern Grundlagen und Spezialkenntnisse des deutschen Rechts vermitteln. Sie sind insbesondere für internationale Studierende interessant, die bereits ein rechtswissenschaftliches Studium abgeschlossen haben. Die Masterstudiengänge bereiten beispielsweise auf die Tätigkeit in einer internationalen Rechtsanwaltskanzlei weltweit vor.